ARTELIER-JOURNAL: Nach Strich und Faden

ARTELIER-JOURNAL: Nach Strich und Faden

Wenn jemand nach Strich und Faden betrogen wird, dann meinen wir damit, dass ihm rundum übel mitgespielt wurde.

 

 

Einer anderen Erklärung zufolge steht Stich und Faden für -nach allen Regeln der Kunst- und kommt aus der Webersprache der Tuchmacher.

Die Zunftmeister prüften die Qualität eines Webstücks zum einen die Oberfläche, den Strich der Fasern. Der Flor sollte besonders bei Samt und rauem Tuch eine gleichmäßige Optik ergeben. Zum anderen war die Anordnung der sich kreuzenden Fäden ein Qualitätskriterium. Die Webfäden sollten gleichmäßig liegen, das Muster sollte stimmen.

Der Stoff wurde also danach geprüft, ob Strich und Faden stimmten, ob er ordnungsgemäß hergestellt war.

Die Redewendung wurde zunächst positiv verwendet. Heute ist sie nur noch in der negativen Version bekannt 🙁

(Quelle: „Verflixt und Zugenäht-Textile Redewendungen gesammelt und erklärt“; Susanne Schnatmeyer, Berlin)